Aktion:
Anpflanzung von Gehölzen am Reislinger Bach am Allersee im Herbst 2005:

Grund:
An den meisten Fließgewässern in Norddeutschland fehlen Gehölzstreifen, die ohne menschlichen Einfluss jedoch überall natürlicherweise vorhanden wären. Die Anpflanzung von Gehölzen sorgt für Beschattung so das sich im Sommer das Gewässer nicht so stark aufheizt und damit mehr Sauerstoff gebunden werden kann (je wärmer Wasser ist desto weniger Sauerstoff kann gebunden werden). Dies kommt empfindlichen Wassertieren zu gute. Weiterhin wird übermäßiger Pflanzenwuchs im Gewässer reduziert und damit wird intensive, schädliche Gewässerunterhaltung sowie Sauerstoffdefizite in den Nachtstunden verringert. Wurzeln von Erlen stellen auch eine natürliche Uferbefestigung dar und deren Blätter werden von Bachflohkrebsen im Winterhalbjahr als Hauptnahrungsquelle genutzt. Gehölzstreifen sorgen aber auch für Versteckplätze und Wanderkorridore an Land und helfen zum Beispiel wertvolle Naturschutzgebiete wie den Drömling und den Barnbruch zu verbinden.

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Ort:
Zwischen dem Kanaldüker und der Mündung in die Aller, östlich des Allersees.

Hintergründe:
Wie Elektrobefischungen durch den AGV Wolfsburg-Vorsfelde ergaben ist der unscheinbare Reislinger Bach eine wichtiges Aufwuchsgewässer für junge Hechte und Schleien das aber alljährlich unterhalten wurde. Mit dieser Maßnahme soll das Gewässer stabiler werden und der Abfluss durch Beschattung sicher gestellt werden. Im ersten Jahr nach der Pflanzung wurde hier vom NABU Ortsgruppe Wolfsburg eine Handmahd mit der Sense durchgeführt. Dieser Bereich ist für extensive Pflege besonders gut geeignet weil keinerlei Bebauung durch höhere Wasserstände in Mitleidenschaft gezogen werden kann.

Für die Schleie ist der unscheinbare Reislinger Bach ein wichtiges Aufwuchsgebiet

Mitwirkende bei der Planung:
Geschäftbereich Grün WOB, Wasserbehörde WOB, Umweltamt WOB, Aller-Ohre-Verband, Arbeitsgemeinschaft der Wolfsburger Naturschutzverbände, NABU Ortsgruppe Wolfsburg.

Mitwirkende bei der Durchführung:
Aller-Ohre-Verband, NABU.

Durchführung:
Innerhalb von einem Tag wurden an beiden Ufern der Aller Baumreihen gepflanzt. Es wurden Ufernah Erlen gepflanzt und entfernter vom Ufer wurden Weiden gepflanzt. Die Weiden sollten vom Wasserlauf entfernt eingebracht werden weil diese dazu neigen in den Wasserlauf hineinzuwachsen. was in jedem Fall vermieden werden sollte.

weitere Pläne:
Die heranwachsende Erlen sollten auf keinen Fall auf den Stock gesetzt oder entästet werden weil dann sowohl die Schattenwirkung als auch die Deckungsfunktion dieser Pflanzung hinfällig würde.

Für junge Schleien ist der unscheinbare Reislinger Bach ein wichtiges Aufwuchsgebiet

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...vorher ein trostloses Biotop ohne Versteckplätze 

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..nachher ist selbst im Hochsommer durch die Beschattung relativ wenig Kraut vorhanden und der Abfluss sichergestellt.

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